Markus Wyss
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Sowohl in Regensdorf als auch in Opfikon wurde einst Spitzenbasketball gespielt. 1995 stiegen die Furttalerinnen in die NLA auf. Das gleiche Kunststück gelang den Opfikerinnen 2004.

Die sportlich goldenen Zeiten sind bei beiden Clubs inzwischen vorbei. Die beiden Frauenteams duellieren sich seit 2018 in der regionalen 1. Liga. Aktuell belegen die Raptors Regensdorf (mit vier Punkten aus sieben Spielen) und die Opfikon Basket Blizzards (mit zwei Zählern) die Ränge 6 und 7 im Feld der acht regionalen Erstliga-Teams. Absteigen muss am Ende dieser Saison keine Equipe, weil 2024/25 wieder, wie es lange der Fall gewesen ist, zehn Teams in der 1. Liga vertreten sein werden.

Das Glück mit dem Trainer

Trotz der sportlichen Talfahrt der ehemaligen Spitzenteams ist zwischen Regensdorf und Opfikon eine gesunde Rivalität erhalten geblieben. Dank des jüngsten und verdienten 46:26-Auswärtssieges mit Vorteilen für die Furttalerinnen.

In Regensdorf konnte das Problem der Hallenknappheit durch zeitliche Anpassungen ein wenig gemindert werden. «Die einzelnen Teams dürfen jetzt pro Einheit die Hallen nur noch 90 statt 120 Minuten benutzen», berichtet Vereinspräsident Martin Lenggenhager. Das Fanionteam der Frauen muss allerdings noch immer nach Höngg ausweichen.

Zudem haben die Regensdorferinnen seit vergangenem Sommer mit Rainer Stüssi einen neuen Trainer. Die Chemie zwischen Team und Coach stimmt. Das war nach der Schlusssirene in Opfikon gut ersichtlich. «Ich habe das Glück, vier grosse Spielerinnen im Team zu haben, normalerweise sind es in der 1. Liga nur eine bis zwei», berichtete Stüssi. Captain Franziska Raff ihrerseits gratulierte dem Trainer für seine taktischen Anweisungen. Die Regensdorferinnen wechselten innerhalb des Spiels geschickt zwischen Frau- und Zonendeckung ab. «Wir hoffen, dass uns der Trainer auch in der kommenden Saison erhalten bleibt», ergänzte Raff.

Die Chemie stimmt: Regensdorfs Coach Rainer Stüssi im Gespräch mit Spielerinnen. Foto: Christian Merz

Stüssi verfügt über einen routinierten Kader mit mehreren technisch starken Spielerinnen. Anne Martin und Catherine Pearson zum Beispiel erzielten gegen Opfikon Punkt um Punkt und Franziska Heller gelang zwei Minuten vor Spielende gar ein spektakulärer Kunstschuss.

Junge Opfikerinnen lassen hoffen

Die Stimmung bei den Opfikerinnen indes war nach der Schlusssirene betrübt. Sie hatten gut angefangen, sie führten zwischenzeitlich 10:2, aber danach bekundeten sie Probleme mit der taktischen Variabilität der Gegnerinnen. Bei Opfikon standen mehrere junge Spielerinnen im Team. Weil in den regionalen Juniorenligen nur Personen- und keine Zonendeckung gespielt werden darf, hatten die Jungen mit der Zonendeckung der Regensdorferinnen noch Probleme.

«Wir haben alle einen schlechten Tag eingezogen», lautete das Fazit von Bettina Barbarits nach dem Derby. Die 42-Jährige coachte zusammen mit Anna Barbara Terribilini-Hirschi das Team, weil Cheftrainer Fabrizio Sani in Amerika weilte. Barbarits spielte gleichzeitig mit und liess dabei mehrmals ihre Klasse aufblitzen.

Trotz der schmerzlichen Niederlage gibt es für Bettina Barbarits bezüglich Opfiker Zukunft auch positive Aspekte. Sie ist überzeugt: «Wir haben Anfang Saison sieben Juniorinnen bei uns integriert, und diese Spielerinnen werden weiter Fortschritte machen.»

Die Opfikerinnen zählen auf weitere Fortschritte: Hier beschäftigt Tatjana Jurkovic (10) die Regensdorferin Barbara Gränz. Foto: Christian Merz